Sigrun Köhler & Wiltrud Baier, Deutschland 2002, 99 Min. FSK 0

Wer hat sich das mit den Computern in Banken eigentlich ausgedacht, fragt sich Bankdirektor Fritz Vogt. Das Baden-Württembergische Gammesfeld unterscheidet sich auf den ersten Blick nicht sonderlich von anderen kleinen Dörfern und doch hat der Ort etwas Außergewöhnliches zu bieten: Die letzte Bank Deutschlands, die ohne einen Computer auskommt. Rund 15 Millionen D-Mark der Gammesfelder liegen auf dem Konto dieser Bank. Zinsen, von denen andere nur träumen können und eine ausschließlich persönliche Betreuung bietet Fritz Vogt hier. Er ist geschäftsführender Vorstand, Sekretär, Bankdirektor- alles macht der 70-jährige selbst und kann überhaupt nicht verstehen, wieso sich gerade Banken von Computersystemen abhängig machen. Darum sagt er der Zentralbank in Stuttgart per Telefon auch oft genug die Meinung, wenn deren Computer hinsichtlich des kommenden Euros mal wieder abgestürzt sind und keiner die Schuld dafür tragen will. „Schotter wie Heu“ ist wohl einer der lustigsten Filme von Böller und Brot. Das ZWICKL zeigte ihn bereits 2014.

Vorführungen:
Nittenau | Freitag, 8.10. | 20:00 Tickets
Amberg | Samstag, 23.10. | 21:30 Tickets

Nathan Grossman, Schweden/Deutschland/USA/Großbritannien 2020, 98 Min, OmdU FSK 0
Es gibt eine Heimat, die uns allen gehört.
„I am Greta“ erzählt die Geschichte von Greta Thunberg, die mit 15 Jahren anfing, Freitags nicht mehr in die Schule zu gehen, sondern vor dem schwedischen Parlamentsgebäude- neben sich ein selbstgemaltes Plakat- zu streiken. In der Folge wurde sie zur Ikone einer globalen Jugendbewegung zur Eindämmung des Klimawandels und zur Rettung des Planeten. Der Dokumentarfi lm setzt mit Greta Thunbergs Solostreiks im August 2018 ein, zeigt die Entwicklung der „Fridays For Future“-Initiativen, ihre stetig größer werdende Popularität und ihren atemberaubenden, emissionsfreien Segeltörn zum UNO-Klimagipfel in New York im Herbst 2019.

Vorführungen:
Nittenau | Freitag, 8.10. | 17:00 | im Anschluss Online-Talk mit dem Regisseur Tickets
Schwandorf | Mittwoch, 27.10. |  18:00  | im Anschluss Online-Talk mit dem Regisseur Tickets

Ulrich Seidl, Österreich 2016, 90 Min, FSK 12
Ein Urlaubsfilm über das Töten, ein Film über die menschliche Natur.
Afrika. In den Weiten der Wildnis, dort, wo es Buschböcke, Impalas, Zebras, Gnus und anderes Getier zu Tausenden gibt, machen deutsche und österreichische Jagdtouristen Urlaub. Sie fahren durch den Busch, sie liegen auf der Lauer, sie gehen auf die Pirsch. Dann schießen sie, weinen vor Aufregung und posieren vor ihren erlegten Tieren.
In gewohnter Seidl-Manier werden in „Safari“ die Protagonisten knallhart in ihrer menschlichen Fehlbarkeit gezeigt. Nichts kommt in diesem Film so gut zum Vorschein, wie die westliche Arroganz gegenüber fremden Kulturen. Neben all der Aufregung, die dieser Film im Zuschauer auslöst, steht auch immer dieser besondere Stil des Regisseurs. Die Inszenierung ist hier nicht zu leugnen und es bleibt die Frage: Wo findet Ulrich Seidl immer wieder Protagonisten, die sich trauen, das vor der Kamera zu machen?Vorführungen:
Nittenau | Samstag, 9.10. | 21:00 Tickets
Schwandorf | Donnerstag, 28.10. | 17:30 Tickets

Stefan Schwietert, Deutschland/Schweiz/Bulgarien 2012, 92 Min., OmdU
Eine Reise in das Osteuropa der 1950er Jahre. Damals, inmitten des Kalten Krieges, begannen der junge Schweizer Marcel Cellier und seine Frau Catherine auf eigene Faust ihre Reisen hinter den Eisernen Vorhang, um die bis dahin im Westen unbeachtete Musik der Länder Osteuropas zu entdecken. Vom Schwarzen Meer bis an die Ostsee reisten die Celliers durch die kommunistischen Hauptstädte und Provinzen, in denen die Volksmusik immer noch ein fester Bestandteil des täglichen Lebens war. Über vierzig Jahre lang sammelten sie die herausragendsten Musiken dieser Länder. Marcel Cellier hat Musiker wie den rumänischen Panflötenspieler Gheorghe Zamfir und die fantastischen bulgarischen Frauenstimmen von „Le Mystère des Voix Bulgares“ entdeckt und damit Millionen von Schallplatten verkauft. Er war der erste Schweizer, der jemals einen Grammy gewonnen hat. Ausgestattet mit alten Musikaufnahmen, Fotos und Super-8 Materialien, reisen die Zuschauer von „Balkan Melodie“ durch Osteuropa auf der Suche nach den Orten und den Musikern von damals.

Vorführungen:
Nittenau | Samstag, 9.10. | 19:00 Tickets
Schwandorf | Freitag, 29.10. | 15:00 Tickets

Sigrun Köhler & Wiltrud Baier,Deutschland 2019, 93 Min. FSK 0
Über drei Jahre haben die Filmemacherinnen die Rottweiler Fasnacht begleitet.
Das ZWICKL zeigt in einer Vorpremiere diesen witzigen Film, der viel über die strengen Narren-Regeln der badischen Tradition erzählt. Denn der „Rottweiler Narrensprung“ ist nicht einfach nur irgendein Fasching. Die Kostüme sind teuer, die Holzmasken - auch „Larven“ genannt- exklusiv (weil in Handarbeit hergestellt) . Die große Frage steht jedes Jahr wieder im Raum: Wer darf mitmachen und wer nicht? Die berühmte Rottweiler Fasnacht wird regelmäßig von auswärtigen Narren gestürmt und schließlich soll sie auch vor Eindringlingen wie Frauen beschützt werden, die sich unerlaubter Weise als Pferdchen verkleiden. Denn Frauen sind als „Rössle“ verboten! In Zeiten des Genderns und der Debatten über Geschlechterrollen kann man es manchmal gar nicht glauben. Mit dem typisch humorvollen und lockeren Blick auf die Menschen dahinter haben Böller und Brot diesen Film gestaltet. Ein klassisches Werk des Dokumentarfilms, das einfach Spaß macht.

Vorführungen:
Nittenau | Sonntag, 10.10. | 20:00 [Vorpremiere] | im Anschluss Online-Live-Talk mit den Regisseurinnen Tickets
Schwandorf | Sonntag, 31.10. | 11:00 [Vorpremiere] | im Anschluss Publikumsgespräch in Anwesenheit der Regisseurinnen Tickets

Eliza Kubarska, Polen / Deutschland / Tschechien 2020, 94 Min., OmdU

Eine Himalaya-Expedition zum heiligen Berg Kumbhakarna. Werden die Götter und Mönche dir die Sünden vergeben, die du aus Liebe zu Deinem Kind begehst? Nada Sherpa und seine Frau Jomdoe aus Nepal brechen ein Tabu und besteigen den Kumbhakarna – einen heiligen Berg im Himalaya. Sie tun dies, um das Geld für die Ausbildung ihres Sohnes zusammen zu bekommen und ihn so vor dem gefährlichen und menschenunwürdigen Schicksal eines Lastenträgers zu bewahren. Die Nordflanke des Bergs, bekannt als „Wall of Shadows“, ist eine der größten Herausforderungen des heutigen Alpinismus. Nada ist der beste Hochträger der Region und der einzige, der dem Team von internationalen Bergsteigern helfen kann. Für diese wiederum sind die Belange der Ureinwohner reine Nebensache. Ihr Ziel sind einzig und allein Ruhm und Anerkennung.

Vorführungen:
Nittenau | Samstag, 9.10. | 14:30 Tickets
Schwandorf | Montag, 1.11. | 18:00 Tickets

Douglas Wolfsperger, Deutschland / Tschechien 2014, 88 Min., OmeU, FSK 0

Holocaust? Nicht schon wieder, das war in der Schule schon oft genug Thema! Das ist in etwa die erste Reaktion von Annika, Ikra und David, Mitglieder der Jugendtheatergruppe der Berliner Schaubühne, als klar wird, dass als nächstes die Kinderoper „Brundibár“ gespielt werden soll. Und tatsächlich sind die Hintergründe um „Brundibár“, uraufgeführt im Ghetto Theresienstadt, missbraucht von den Nazis, um der Welt gegenüber die Zustände im KZ zu verschleiern, keine leichte Kost. Als die Jugendlichen mit der charismatischen alten Dame Greta Klingsberg nach Theresienstadt reisen, geraten sie dort aber doch langsam in den Sog der Geschichte, die sie bisher so herzlich wenig interessierte. Greta ist eine der wenigen überlebenden der Originalbesetzung von „Brundibár“ und den Jugendlichen wird schnell klar, dass sie mehr verbindet, als ihnen bewusst war.

Vorführungen:
Nittenau | Samstag, 9.10. | 17:00 Tickets
Regensburg | Sonntag, 17.10. | 20:00 | im Anschluss Online-Live-Talk mit dem Regisseur Tickets